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2011 waren wir das letzte Mal in den Westalpen unterwegs. Diesmal wird die Tour mit 4 Fahrzeugen + 2 Quads befahren, 

insgesamt sind wir 8 Teilnehmer.

Dabei sind Rudi mit Kerstin, Marc, Jack, Benni, Labbes, Andi mit Nico.

Am 12.08.15 treffen sich alle bei Andi um die Fahrzeuge gemeinsam zu packen. Die beiden Quads werden auf dem Anhänger Transportsicher verladen.


13.08.15 Treffen frühmorgens auf dem Wanderparkplatz am „Steinernen Brückle“, welches unser bewährter Startpunkt unserer Touren ist.

Bei der Durchfahrt durch Grabenstetten, auf der Schwäbischen Alb, zeigt das Thermometer um 5:00 Uhr morgens bereits 22°C. Über Ulm, Memmingen kommen wir zügig voran, am Bodensee werden die Fahrzeuge nochmals vollgetankt.

Die Fahrt geht weiter über den San Bernardino Richtung Bellinzona. Ziel ist eine Ortschaft in der Nähe von Pinerolo, dort werden die Quads rasch abgeladen und der Anhänger auf einem öffentlichem Parkplatz abgestellt. Tagesziel ist der Naturcampingplatz „Campeggio Pont D´la Ceino“ in der Nähe von Ponte Marmora. Unterwegs trennen wir uns, ein Teil versorgt sich mit Lebensmittel für die nächsten Tage, Andi und Nico fahren zum Campingplatz um sich anzumelden.

Bei der Ankunft wird uns mitgeteilt, dass der Campingplatz mittlerweile nicht mehr offiziell betrieben wird, allerdings ist freies Camping möglich. Offenes Feuer ist untersagt, aber Wasser und WC ist noch vorhanden.


Der Platz ist bereits von einigen anderen belegt, es ist aber noch reichlich Platz vorhanden.

Nachdem alle eingetroffen sind, bereiten wir das 1. Camp vor. Trotz ein paar Regentropfen kommt schnell eine ausgelassene Stimmung auf. Gemeinsam bereiten wir das Abendessen vor und sitzen noch lange gemeinsam zusammen. Der Abend endet mit der Feststellung,

dass bereits die Hälfte des Weinvorrats verbraucht wurde.


14.08.15 Der Tag beginnt mit schönem Wetter und so streben wir die Elva-Schlucht, sowie die Kammstraße Varaita-Mara (bis ca. 2.300) an. Bereits nach wenigen Metern ist Schluss und so stehen wir vor einem Bauzaun. Die Strecke ist leider gesperrt, obwohl dies 1 Woche zuvor nicht öffentlich bekannt gemacht war.


Schnell haben wir uns auf eine Alternativstrecke geeinigt und so fahren wir hinauf über das „Valle Traversiera“ zum Pass „La Colletta“. Am Scheitel (2.840 m) befinden sich die Ruinen ehemaliger Militärunterkünfte. Auf den letzten Metern ist die Böschung durch Rutschungen schwer passierbar. Die Quads fahren hoch, die anderen laufen nach.


Bei der Rückfahrt ins Tal kommen wir an einer kleinen Kapelle vorbei und legen eine „Mittagspause“ ein. Eine kleine Wasserfurt lädt uns dann noch zu einer Überquerung ein, schließlich sollen die Reifen etwas Flusswasser abbekommen.

Rudi ist unerschütterlich und steht mit Regenponcho am Feuer und bewirtet uns kameradschaftlich mit Leckereien vom Grill. Nach dem Abendessen hört es auf zu regnen und ein selbstgebrannter Kirschengeist belebt Leib und Seele.

Lange stehen wir noch am Lagerfeuer und erleben einen sagenhaften klaren Nachthimmel über unseren „1000 Sternen Zelten“.


16.08.15 Die Morgenwäsche erzeugt Gänsehaut und die Kopfhaut prickelt beim Haare waschen. Jack meldet ordnungsgemäß lässige 3°C. Wir können es kaum erwarten, bis die Sonne über den Gebirgskamm scheint und uns erwärmt. Ein toller Tag erwacht.


Heute wollen wir Richtung Bardonecchia fahren. Die Talabfahrt endet in Embrun. Weiter nach Briancon, dort haben wir trotz Sonntag die Möglichkeit zum Lebensmitteleinkauf. Die Quads werden vollgetankt und weiter geht es über den „Col de l´Echelle“ Richtung Salbertrand, wollen wir doch versuchen, ob es trotz Warnhinweise möglich ist, den Tunnel Richtung Monte Jafferau zu befahren. Oben angekommen, ist die Durchfahrt wie erwartet nicht möglich.

Angeblich soll im Tunnel ein Teil der Decke eingebrochen sein.

Wer weiß, ob diese tolle Strecke jemals wieder befahrbar ist. Aber ein anderer Leckerbissen hat uns trotzdem gereizt und so biegen

wir links ab auf das Fort Pramand. Zunehmend wird die Strecke enger, Bäume und Sträucher ragen weit in den Weg hinein, der Weg verschlechtert sich und doch freuen uns gerade diese Umstände, bei der artgerechten Haltung unserer Fahrzeuge.


Zurück im Tal finden wir in der „Via la Roche“ in Savoulx die Auffahrt zum Fort Foens, eine auf 2.177 m Höhe gelegene Festungsanlage unterhalb des Gipfels des Monte Jafferau. Dort wollen wir die nächste Campstelle einrichten. Unterwegs finden wir eine Stelle mit viel Todholz, die Motorsäge heult wieder auf und alle sind eifrig beteiligt beim Aufladen des Brennholz auf unsere Dachträger.

17.08.15 „Labbes, einer der Quadfahrer, nimmt die Rolle des Pfadfinders ein und so nehmen wir eine kürzere Strecke zurück ins Tal. Unser Ziel ist der Col de Sommeiller, der höchste Punkt der Alpen, der legal mit Fahrzeug angefahren werden kann. Wir fahren durch

das „Valle di Rochemolles“. Im Teilort Rochemolles auf etwa 1.900 m Höhe, befindet sich die Auffahrt zum Col de Sommeiller. Bei der Abzweigung zum „Rifugio Scarfiotti“ fahren wir rechts ab und schrauben uns empor, vorbei an tosenden Wasserfällen. Die Passstrasse endet auf einem Hochplateau auf 2.996 m Höhe an einer Holzbarriere, kurz unterhalb der Passhöhe.

Bei unserer Ankunft sehen wir einen „Vespa-Fahrer“ der zurück ins Tal fährt.

Wir steigen aus und umqueren zu Fuß einen kleinen Bergsee. Jack und Andreas gehen noch rauf auf den Fahnenhügel auf 3.050 m Höhe, welcher ehemals befahrbar war.


18.08.15 Nach einem guten und ausreichenden Frühstück in der urigen Berghütte nehmen wir die Abfahrt durch das kleine Bergdorf Puy. In der Ortsmitte gibt es eine Engstelle, die Reifen des JEEP´s und der PATROL´s reiben seitlich an den Hauswänden entlang. Nur durch genaues Einweisen und langsamer Kriechfahrt bezwingen wir diese Herausforderung. Am Dorfbrunnen werden die Wasservorräte ergänzt, im Tal angekommen fahren wir nach Susa.

20.08.15 Leider der letzte Tag. Mit Wehmut werden zum letzten Mal die Dachzelte zusammengepackt. Zurück im Tal bei Trossiere werden die Quads wieder auf dem Anhänger verladen. Die Heimfahrt erfolgt über Pinerolo, San Bernadino vorbei am Bodensee.

Die Autos werden nochmals aufgetankt und die Rückfahrt erfolgt über Ulm – Blaubeuren.

Schöne und ereignisreiche Tage liegen hinter uns, wieder einmal geprägt von einer tollen Gemeinschaft.


Westalpen 2015


Reisebericht



Die Fahrt geht zurück über die Ortschaft Preit, der Einstieg in die bekannte

Kammstraße Maira-Stura.

Wir nehmen die Abkürzung über den „Lago della Meja“ und genießen diese außergewöhnliche Landschaft dieser Bergwelt. Immer wieder sehen wir Murmeltiere.

Die Abfahrt endet in Demonte, von dort aus streben wir den Colle di Tenda an. Dem Übergang zwischen Italien und Frankreich. Er

trennt die Seealpen von den Ligurischen Alpen.

Am Tunnel dann die gewohnte Blockabfertigung, wir nutzen die Zeit um die Beine etwas zu vertreten.

Wir freuen uns schon auf die 46 Kehren hinauf zum „Fort de la Margurie“. Dort wollen wir unser nächstes Nachtlager beziehen.

Nach dem Tunnel, erneut Ernüchterung. Wieder stehen wir vor einem Bauzaun mit dem Hinweis auf Bauarbeiten. Schnell entscheiden wir uns für die Nordtrasse über Limone, allerdings nur über 12 unauffällige, leider asphaltierte Kehren. Wollen wir doch unbedingt oben auf ca. 1.842m Höhe das nächste Camp errichten.

Unterwegs wird noch rasch Brennholz für das abendliche Grillen mit anschließendem Lagerfeuer gemacht. Schnell packen alle an und nicht zum letzten Mal heult die Motorsäge auf.

Abends werden noch Fackeln angezündet und Jack macht mit der ganzen Truppe eine „Burgführung durch das Fort de la Margurie“.


15.08.15 Auf der Fahrt zum Fort Central werden an einer Quelle die Wasservorräte aufgefüllt. Nach einer kurzen Besichtigung dieser Festung fahren wir abwärts über Limone. In Borgo San Dalmazzo versorgen wir uns mit Lebensmittel und streben den Col de Larche an. Vorbei am Lago della Maddalena Richtung La Condamine-Châtelard, dem Einstieg zum „Le Grand Parpaillon“. Bei der Abfahrt verschlechtert sich das Wetter und es beginnt stark zu regnen. Vor allem die Quadfahrer brauchen nun eine warme Mahlzeit.

In Flussnähe des L´Ubaye werden die Markisen ausgezogen und schnell dampft das heiße Wasser in den Töpfen. Bemerkenswert, wie gut eine „5 Minuten Terrine“ schmecken kann.

Bei der Einfahrt in den Parpaillon stellen wir auf Schildern erneut eine Sperrung fest. Das kann ja wohl nicht wahr sein. 2 Frauen begegnen uns und wir versuchen entsprechende Auskünfte zu bekommen. Die Aussagen sind für uns nicht zufriedenstellend und so fahren wir zurück zum nächsten Restaurant. Dort wird uns erklärt, dass eine Überfahrt möglich ist und unsere Laune steigt schlagartig.

Endlich geht es wieder rauf und schnell fühlen wir uns wieder wohl auf der geschotterten Piste. Wollen wir doch unsere 4x4 artgerecht halten. Wolkenschleier, Nebel und gelegentlich Sonnenstrahlen erzeugen eine mythische Stimmung und wir fahren tief beeindruckt ohne Unterbrechung hoch. Oben am Tunnel vermischt sich der Regen mit leichten Schneeflocken. Der Außenthermometer meldet ca. 5°C. Marc macht noch einen kurzen Abstecher über den Tunneleingang, weiter geht es durch den dunklen, mit tiefen Wasserpfützen versehenen Tunnel.

Nach einer kurzen Abfahrt finden wir eine tolle Gelegenheit für das nächste Camp. Nach der Ankunft ist wieder Brennholz sammeln angesagt. Es ist relativ kühl und wir wollen uns doch abends am Lagerfeuer wärmen. Zunehmend wird das Wetter schlechter,

die Markisen werden ausgezogen und mit einigen Abdeckfolien schützen wir uns vor dem seitlichen Regen.


Bei der Ankunft stellen wir fest, dass bereits andere „Offroader“ dort ihr Lager aufgeschlagen haben, so nutzen wir die Ebene vor der Einfahrt. Wieder einmal endet ein erlebnisreicher Tag am Lagerfeuer.

Auf der Rückfahrt machen wir auf einer Hochebene eine ausgedehnte Mittagspause.

Die Kocher werden angezündet und wir genießen die Suppe in einer faszinierenden Umgebung.

Nachdem Jack uns einen Espresso kredenzt hat, fahren wir wieder zurück, mit einer kurzen Unterbrechung am „Rifugio Scarfiotti“.

In Bardonecchia werden einige Fahrzeuge vollgetankt, sowie die Lebensmittelbestände aufgefrischt. In Beaulard nehmen wir die lehmige und staubige Auffahrt Richtung „Pian del Sole“. Unser Ziel ist das Bergrestaurant „Punta Colomion“, in dessen Nähe wir das nächste Nachtlager einnehmen wollen. Auf der Sonnenterasse lassen wir es uns bei einem „Bierchen“ gut gehen und reservieren für unsere Gruppe ein Frühstück für den nächsten Morgen.


Unser Tagesziel ist die Assietta Kammstraße. Hoch über die unzähligen Kurven des „Colle delle Finstre“ überqueren wir den Scheitel auf 2.178 m Höhe, weiter Richtung Pian dell`Alpe, dem Einstieg in die Assietta. Wir erleben einen alpinistischen Hochgenuss, die

Überquerung von 8 Pässen zwischen 2.000 – 2.500 m Höhe. Die Kammstraße endet in Sestriere.

Nach dem Auffüllen unserer Vorräte, fahren wir wieder runter ins Tal nach Cesana.

Nach ca. 1,6km biegen wir in einen Schotterweg ein und folgen der Beschilderung zur Bergalm „Sagna Longa“. Das nächste Camp werden wir im Bereich des „Lago Negro“ aufschlagen. Wieder einmal helfen alle gemeinsam bei der Suche nach Brennholz.

Nach einem ausgedehntem „Vesper“ lassen wir auch diesen Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen.


 19.08.15 Nach dem Aufstehen stellen wir fest, dass die Motorhauben unserer Fahrzeuge mit Raureif überzogen sind. Jack meldet ordnungsgemäß lässige 1,5°C. Schnell werden die Kocher angezündet und wir genießen eine warme Tasse Kaffee. Die Quads werden in

die Sonne gestellt, um die Sitzbänke aufzutauen.

Wir fahren zurück über Sestriere Richtung Perosa Argentina. Das Tagesziel ist der Lago Lausun, unterhalb des Ponte Cialancia

Nur zu gerne hätten wir den Rückweg über die Assietta gemacht. Leider ist die Strecke in den Sommermonaten Juli und August an den Wochentagen Mittwoch und Samstag für den motorisierten Verkehr gesperrt. Wir suchen eine Alternative und schauen, was der

„DENZEL“ so bietet. Über die Südrampe der Finestre-Pass-Straße nehmen wir das teilweise lehmige und geschotterte Natursträßchen am Saret del Campo. Die Fahrt endet am „Refugio Selleries“. Bei Latte Macchiato und Käsebrot genießen wir auf der Terrasse auch diese spezielle Bergwelt, obwohl immer wieder Nebelschwaden die Sicht behindert.

Zurück im Tal streben wir bei Trossiere den Einstieg zum Ponte Cialancia an.

Seit einigen Tagen verliert eines der Quads etwas Öl an der Verteilerwelle. Kurz vor der Auffahrt erschrecken wir durch einen lauten Knall. Obwohl noch alle Funktionen erhalten sind, entscheiden wir uns, das Quad am Waldrand abzustellen. Es ist der letzte Tag und so wollen wir keine weiteren Schäden riskieren. Nach kurzer Besprechung vereinbaren wir, an diesem Tag noch den geparkten Anhänger zu holen. Andreas und Nico fahren zurück nach Porte, der Rest fährt rauf zum Lago Lausun und bereitet das Camp incl. Lagerfeuer vor.   

Leider ist die Auffahrt zum Ponte Cialancia bereits seit 2007 für motorisierte Fahrzeuge verboten. In der Nähe des Lago Lauson sehen wir ein Holzschild mit den eingravierten Buchstaben „Refugio formaggi“. Wir werden neugierig und einige beschließen dort hin zu gehen.

Mit lautem Hundegebell werden wir begrüßt, eine Sennerin mit ihrer kleinen Tochter erwartet uns. Wir werden in den Käsekeller geleitet und sofort werden bei uns die Magensäfte angeregt. Wir können einige Käsestücke probieren und so kaufen wir ein paar Käselaibe. Dem kleinen Mädchen leuchten die Augen, als wir ihr etwas „Trinkgeld“ geben.

Zurück bei den Autos wird eine Flasche Wein gekappt und wir nehmen einen „Käse Aperitif“ zu uns.

Beim Abendessen ist „Reste essen“ angesagt. Alle bringen die übrigen Lebensmittel zusammen und kreieren das Menü

„Offroader Allerlei“.

Auch der letzte Abend verbringen wir am Lagerfeuer und wir erinnern uns gerne über die zurückliegenden Tage in einer eindrucksvollen Natur – und Bergwelt.