Lange haben wir der neuen Herausforderung „Korsika“ entgegengefiebert.
Am Samstag den 04.06.16 geht es endlich los. Um 6:30 Uhr Treffen an unserem traditionellen Startpunkt, dem Wanderparkplatz „Stoinernes Briggle“. Schnell werden noch die Funkgeräte gecheckt und dann fahren wir nach Grabenstetten, um uns noch beim „Ochsen Beck“ mit Fahrtproviant zu versorgen.
Dabei sind:
•Team JEEP Wrangler mit Marc und seinem bewährtem Mitfahrer Matze
•Team Nissan Patrol mit Martin und neu dabei Volker
•Team Mercedes G mit Andi und Nico
Die Fahrt geht über Ulm, Bregenz, San Bernardino, vorbei am Luganer See nach Livorno.
Wir übernachten im Max Hotel und nehmen dort noch am Sonntagmorgen den 05.06.16 um 05:45 Uhr ein Frühstück ein. Dann geht es los zum Hafen um die Fähre nach Bastia zu nehmen.
Verladeschluss ist um 07:00 Uhr, die Abfahrt soll um 08:00 Uhr sein.
Im Hafen reihen wir uns in die noch kurze Warteschlange bei dem Gate „Corsica Ferries“ ein und so bekommen wir schon nach kurzer Zeit bereits den Aufkleber mit dem Barcode für die Überfahrt. Alles läuft sehr planmäßig und so laufen wir pünktlich mit der S. Regina aus, eine Fähre mit einer Kapazität für 1.700 Passagiere und 400 PKW.
Auf Deck treffen wir uns im hinteren Bereich am Pool und genießen das tolle Wetter in den Liegestühlen. Die Entfernung per Luftlinie beträgt 117km, vorbei geht es an der Insel Elba durch das „Tyrrhenische Meer“ um 12:10 Uhr legen wir im Hafen von Bastia an.
Die Fahrzeuge werden nochmals vollgetankt,dann machen wir noch eine kurze Rast an einer kleinen Ausbuchtung der Küstenstraße.
Ziel ist der Campingplatz „La Pietra“ in Marine de Pietracorbara.
Dort treffen wir Michael Ortner, den Reiseleiter von 4x4 Experience, mit dem wir bereits schon in der Sahara waren. Da wir rechtzeitig da sind, springen wir alle noch in den Pool um uns zu erfrischen.
Am frühen Abend sind dann alle Teilnehmer eingetroffen und so machen wir uns gegenseitig bekannt.
Mittlerweile ist auch unser korsischer Scout Daniel mit seinem Nissan Patrol eingetroffen.
Die Truppe besteht somit aus 2 Begleit- und 7 Teilnehmerfahrzeugen.
Zum Abendessen gehen wir noch an den Strand, an dem ein Lieferwagen mit integriertem Holzofen leckere Pizzen anbietet.
Am Montag den 06.06.16 geht es dann endlich „Off-Road“ los.
Die Fahrt führt uns in die Berge von Porticciolo. Immer wieder geht es durch dichtes Gestrüpp der Macchia Sträuchen.
Die Fahrzeuge werden bereits in den steilen Auf- und Abfahrten, sowie in einigen Verschränkungspassagen „Artgerecht“ gefordert.
Am späten Nachmittag treffen wir auf einem Campingplatz am Meer im Gebiet des „Desert des Agriates“ ein. Nach einem kühlen Bier stürzen wir uns noch in die Fluten des „Golfe de Saint-Lorent“. Zum Sonnenuntergang treffen sich alle Teilnehmer am Strand zum „Sundowner“, und wir erfreuen uns an den tollen Farben, die die untergehende Sonne wechselnd zaubert.
Am Dienstag 07.06.16 befahren wir anspruchsvolle Off-Road Tracks in der Region von Corte.
Bei den steilen Auf- und Abfahren (Himmelsleiter und Höllentreppen) gilt es größere Absätze zu überwinden. Teilweise wird mit Steinen eine Rampe gebaut. Michael und Daniel übernehmen sehr Pflichtbewusst das genaue Einweisen der Fahrzeuge. Zentimeterweise werden die Fahrzeuge extrem langsam und mit hoher Konzentration bewegt. Schließlich sollen Schäden vermieden werden.
Am Spätnachmittag gibt es noch ein Sommergewitter und so treffen wir im nassfeuchten Camp ein.
Die Stimmung wird aber nicht getrübt und so sitzen wir an diesem Abend noch lange auf der Terrasse und unterhalten uns über die Erlebnisse des Tages.
Der Mittwoch 08.06.16 startet mit einer kurzen Verzögerung, da sich der Antriebsstrang von Marc´s JEEP durch das Abstellen auf Steinen etwas verspannt hat, und das Automatikgetriebe sich nicht aus der Parkstellung lösen lässt. Schnell wird der Wagen kurz abgehoben und entspannt. Dann geht es los in die Region von Ajaccio. Bei einer Auffahrt rutscht der Patrol von Martin in eine Rinne. Marc kann mit seinem JEEP vorbeifahren und zieht ihn mit einem Bergegurt heraus. Toll, wenn sich alle immer gegenseitig unkompliziert unterstützen. Allerdings stellt Martin gegen Mittag einen Leistungsverlust an seinem Patrol fest. Zuerst wird noch der Luftfilter gereinigt, aber irgendwie kommt der Motor nicht auf Touren. Michael und Daniel können eine NISSAN Werkstatt ausfindig machen und so fährt Martin mit Volker los, um diese aufzusuchen. Alle anderen quälen die Fahrzeuge „Off the Roads“ über steinige und staubige Hügel.
Am Spätnachmittag treffen alle auf einem Campingplatz bei Ajaccio ein.
Martin hatte tolle Erlebnisse mit den korsischen Werkstätten. Der Schaden wurde schnell gefunden, ein Luftschlauch war eingerissen und somit war der Turbolader außer Funktion.
Das freudige Ereignis wurde mal wieder mit einem kühlen Bier begossen.
Einige wollten sich dann noch in die kühlen Fluten stürzen, und so erreichten wir nach einem Fußmarsch von unendlichen 2,3km den Strand.
Auf dem Rückweg ertappen wir Michael, der es sich nicht nehmen ließ, seinen Defender an einer Waschanlage zu „entstauben“.
Mal wieder endet ein ereignisreicher Tag in froher Runde im „Vorgarten der Offroadfreunde Kohlberg“
Am Donnerstag 09.06.16 geht die Fahrt in das zentrale Hochland des „Col de Bevella“, die Spuren von einem Waldbrand vor 30 Jahren sind immer noch eindrucksvoll zu sehen.
Immer wieder fahren wir durch dichtes Gestrüpp, teilweise sind die Strecken stark ausgewaschen und die Fahrzeuge werden durch Verschränkungspassagen gequält.
An einem Steilhang halten wir an, um uns eine Übersicht zu verschaffen. Bereits das Gehen bereitet Schwierigkeiten und so muss teilweise die Winde eingesetzt werden, um die Fahrzeuge noch oben zu winchen. Aber auch das wird im Team unter der fachmännischen Anleitung von Michael und Daniel gemeistert.
Zur Mittagspause wird an einem schönen Sandstrand gerastet, wir heizen die Töpfe an und genießen eine wohlverdiente Suppe. Danach geht es wieder hoch in die Berge. Ziel ist eine urige Hütte auf 1.200 Höhe. Ein Gewitter zieht auf und bei der Ankunft regnet es noch eine kurze Zeit.
Dort wird ein tolles Abendessen mit regionalen Gerichten aufgetischt. Lange sitzen wir zusammen und genießen diesen ganz besonderen Abend in geselliger Runde mit einigen weiteren Gästen.
Der Freitagmorgen 10.06.16 startet mit wolkenlosem Himmel. Schnell werden die Tische vor der Hütte zum Frühstück vorbereitet und wir stärken uns bei Kaffee, Brot und verschiedenen Marmeladen.
Danach machen wir uns auf den Weg zur „Piste de Seigneurs“, auch der „europäische Rubicon Trail“ genannt. Um die Strecke besser bewältigen zu können, wird diese in 2 Gruppen befahren.
Sehr schnell kommen wir ins Stocken. Große Steine müssen mühsam überwunden werden. Wieder werden mit Steinen entsprechende Auffahrten aufgebaut. Teilweise kommt auch wieder die Seilwinde zum Einsatz. Vor allem die Fahrer mit Schaltgetriebe werden stark gefordert. Große Steine und tief ausgewaschene Pfaden fordern uns heraus und die Piste endet dann nach ca. 3 Stunden Fahrt auf einer nebligen Hochebene im Wald.
Dort ist man bereits auf unsere Ankunft vorbereitet. An der Bergerie nehmen wir Platz und werden mit einheimischen Gerichten Gastfreundlich bewirtet. Die Tour neigt sich bereits dem Ende, wir bedanken uns bei unserem korsischen Scout Daniel, der uns auf dieser Tour mit seiner sehr freundlichen Art und Weise toll unterstützt hat.
Die Tour endet im Tal um ca. 17:00, 20km nördlich von Porte Vecchio. Michal verabschiedet sich mit einer kurzen Ansprache. Die Besatzung von insgesamt 6 Fahrzeugen entscheidet sich für die Übernachtung im bereits bekannten „Camping La Pietra“. Gemeinsam fahren wir die Strecke und kommen dort gegen 20:00 Uhr an.
Schnell wird zum letzten Mal das Camp errichtet und eine warme Mahlzeit eingenommen. Lange sitzen wir noch mit all den anderen zusammen und man berichtet sich gegenseitig von bereits unternommenen Reisen.
Samstag, 11.06.2016, der letzte Tag auf Korsika.
Frühmorgens gegen 5:00 Uhr stehen wir auf und packen unsere Ausrüstung zusammen. Schließlich müssen wir pünktlich im Hafen von Bastia sein. Die Abfahrt ist um 08:00 Uhr angesetzt. Auf der Fahrt dorthin erleben wir einen tollen Sonnenaufgang und wir können bereits einige Fähren in der Bucht von Bastia erkennen. Das Einchecken ist wieder einmal problemlos und mit 20minütiger Verspätung laufen wir mit der „Mega Andrea“ aus, eine Fähre mit einer Länge von 171m und einer Kapazität für 2.000 Passagiere und 540 PKW. Die Überfahrt durch das Ligurische Meer nutzen wir nochmals für ein kurzes Nickerchen und so erreichen wir Savona um 14:15 Uhr.
Die Rückfahrt erfolgt wieder über den San Bernardino, auf der Passhöhe auf 2.066m machen wir noch eine kurze Rast. Nach der Durchfahrt des 6,6 km langen Tunnel regnet es in Strömen, die Scheibenwischer sind im Dauereinsatz bis zur endgültigen Ankunft in der Heimat.
Die Korsika Tour war ein weiterer Höhepunkt bei unseren gemeinsamen Reisen und Unternehmungen.
Ereignisreiche Tage und tolle Erlebnisse liegen hinter uns.
Text: Andreas Queck Bilder: Nico Queck/Matze Müller
Korsika 04. - 11.06.2016
Reisebericht
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